Helmut-Frenz-Preis
für Menschlichkeit
in der Gesellschaft
Helmut-Frenz-Preis+
Der mit 3.000,- € dotierte Helmut-Frenz-Preis würdigt seit 2014 alle zwei Jahre Menschen und Organisationen, die sich für die Menschlichkeit in unserer Gesellschaft engagieren und sich damit auch für die Realisierung der Menschenrechte einsetzen – der Menschlichkeit ein mutiges Beispiel geben. Menschen, die helfen und nicht fragen, ob sie etwas dafür bekommen, die sich entscheiden zu handeln, auch gegen den Widerstand und den Widerspruch von Gesellschaft und Staatsorganen.
Die Preisträgerinnen und Preisträger leisten einen Beitrag zur Verwirklichung von Menschenrechten, indem sie sich mit Mut und Tatkraft – auch gegen Widerstände – für Menschen einsetzen, die unter gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse leiden oder deren Opfer sind. Menschen, die verfolgt werden oder zu benachteiligten Minderheiten gehören.
Frühere Preisträger:innen waren u.a. die Journalistin Anja Reschke und die Frauenorganisation „Mujeres sin fronteras“ sowie der Verein „Rap for Refugees“. Träger des Preises sind der Ida Ehre Kulturverein, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland und unsere Gemeinde.
Die eigentlich für Februar geplante Verleihung des Helmut-Frenz-Preises 2022 wurde wegen der Coronapandemie verschoben und fand nun am 10. Juni statt! (Mitschnitt siehe Infobox)
Am vergangenen Freitag haben wir den Helmut Frenz Preis bei einer würdigen Veranstaltung an die „Bergedorfer Engel“ und „Brot und Rosen“ jeweils zu gleichen Teilen vergeben.
Die Laudatien waren sehr eindrucksvoll auch diejenigen der „Nominierten“ Isabella Vertes Schütter sowie „Martin Osterkorn und Heiner Rosendahl“ aus Münster, die zusammen mit HELMUT FRENZ für Menschlichkeit und mutiges Handeln in Chile zu Zeiten des Präsidenten Salvador Allende und Diktator Pinochet eingetreten sind.
Wir werden HELMUT FRENZ und sein Wirken stets in Ehren halten!
Hansjürgen Menzel-Prachner
(Vorsitzender Ida Ehre Kulturverein e.V.)
In einer von Musik von Sybille Förster (Klavier) und Ella Thielecke (Gesang) und der chilenischen Gruppe „Resistencia“ begleiteten Veranstaltung wurde am 10. Juni in der Apostelkirche der mit 3.000 Euro dotierte Helmut-Frenz-Preis verliehen. Den Preis erhielten je zur Hälfte die "Bergedorfer Engel“ und „Brot und Rosen“- eine diakonische Basisgemeinschaft, die seit 25 Jahren soziales und politisches Christentum, Solidarität und Teilen mit Flüchtlingen unterschiedlicher Herkunft lebt.
Die „Bergedorfer Engel“ wurden für ihr umfangreiches Engagement für Obdachlose und andere Bedürftige geehrt, die durch alle sozialen und privaten Netze fallen.
Isabella Vertes-Schütter, Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters, erhielt eine Ehrenurkunde für ihr demokratisches Engagement für junge Menschen und engagiertes Theaterprogramm gegen Rechtspopulismus. Ebenfalls geehrt wurden Martin Ostermann und Heiner Rosendahl für ihr Lebenswerk, ihr mutiges Eintreten für Menschenrechte in Chile, zusammen mit Helmut Frenz.
Wer war Helmut Frenz (1933-2011)? Er war evangelischer Pastor auf Fehmarn, dann Bischof in Chile, wo er sich zur Zeit der Militärdiktatur einsetze für politisch Verfolgte und Geflüchtete. Nach seiner Ausweisung aus Chile wurde er Generalsekretär der deutschen Sektion von amnesty international, Flüchtlingsbeauftragter der Nordelbischen Kirche, Flüchtlingsbeauftragter des schleswig-holsteinischen Landtags. Eine Gedenktafel in der Apostelkirche erinnert an sein christlich-politisches Wirken für Verfolgte und Entrechtete, für ihre Menschenwürde und für
Menschenrechte.
Die evangelische Kirchengemeinde Eimsbüttel und der Ida Ehre Kulturverein, in dessen Beirat Helmut Frenz war, hatten zu der Veranstaltung eingeladen.
Mitschnitt der Preisverleihung 2022+
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Wir wollen die Erinnerung aufrecht erhalten+
Wie es jetzt weiter geht
Helmut Frenz, am 4. Februar 1933 geboren, soll mit seinem vorbildlichen Engagement für Menschenrechte in aller Welt in unserer Kirchengemeinde weiter präsent bleiben. Diesem mutigen Befreiungstheologen und Menschenrechtsaktivisten fühlt sich unsere Gemeinde tief verbunden.
Helmut Frenz war unter der Militärdiktatur in Chile evangelischer Bischof und hat sich dort für Verfolgte des Pinochet-Regimes eingesetzt. Später wurde er Generalsekretär der deutschen Sektion von amnesty international.
Vor seinem Tod lebte er in Eimsbüttel. Die Trauerfeier fand in der Apostelkirche statt. Eine Wandtafel dort erinnert an sein Leben und Wirken, das er unter ein Wort des Propheten Jesaja gestellt hatte: „…und ich weiche nicht zurück“.
Statt der bisherigen Preisverleihung wird es ein neues Format geben, mit dem wir sein Wirken lebendig halten. Um seinen Todestag und den 50. Jahrestages des Putsches in Chile im September herum soll es in der Apostelkirche Veranstaltungen zum Thema aktuelle Menschenrechtssituation geben, zu denen wir noch konkret einladen werden.