Impuls für den 3. Juli 2020
Gestern habe ich dieses Schild an einem Restaurantschaufenster gesehen.
Ich habe gedacht: Oh Ja, das Problem kenne ich! Früher sind mir auch
solche Übersetzungsfehler passiert. Denn die romanischen Sprachen kennen
die doppelte Verneinung, die deutsche Sprache hingegen nicht. Und schon
hat man die Verständigungsprobleme auf dem Tisch. Die
Muttersprachler*innen machen sich womöglich über den Fehler lustig; die
Spanisch oder Italienisch Sprechende sind sich keines Fehlers bewusst,
sie haben schließlich wörtlich übersetzt. Meine Mutter pflegt zu sagen,
es wäre doch viel besser, es gäbe eine einzige, überall auf der Welt
verständliche Sprache, dann würden sich die Menschen endlich verstehen.
Ich wäre mir da nicht so sicher. Außerdem finde ich die breite Vielfalt
der Sprachen faszinierend und bereichernd. Aus Urlauben in Ländern,
deren Sprache ich nicht kannte, weiß ich, dass Verständigung auch anders
möglich ist. Das "Sprachwunder von Pfingsten" kann auch heute in unserem
Alltag geschehen. Mit oder ohne doppelte Verneinung.
Pastorin Rossella Casonato